Jahresrückblick auf 2019 und ein kurzer Ausblick auf 2020

Hallo liebe Mitglieder und Freunde der Polio-Selbsthilfe,

das nahe Jahresende bietet sich ja geradezu dafür an, mit einem Rückblick noch einmal auf die gewesenen Erlebnisse und Ereignisse zu schauen. Damit meine ich nicht, dass 2019 an einem Dienstag begann und auch an einem Dienstag enden wird. Auch die Klimakrise oder Hitzerekorde sind hier nicht das Thema: Hier geht es um das gemeinsame Jahr mit der PolioGruppe Franken.

Am 23. März waren bei unserem Gesprächskreistreffen die beiden Vorsitzenden  des Behindertenrates der Stadt Nürnberg, Michael Mertel und Peter Vogt, zu Gast. Sie vertraten den Ausschuss Barrierefreiheit und das Thema war „Körperliche Behinderung und der öffentliche Nahverkehr.“

Passend zu diesem Referat im März fanden sich am 17. April einige unserer Teilnehmer im Historischen Straßenbahndepot St. Peter in Nürnberg zusammen.
„Gewusst wie: Im Alter (oder mit Handikap) mit Bussen und Bahnen mobil bleiben“ war hier das Thema der VAG, der Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg.

Wie plane ich meine Fahrt? Welche Fahrkarte ist die richtige für meine Bedürfnisse? Worauf muss ich  während der Fahrt achten und welche Sicherheitseinrichtungen befinden sich in den Fahrzeugen? Auf diese und weitere Fragen gab ein Theorieteil ausgiebig Antworten.

Gestärkt mit Kaffee und Kuchen übten die Teilnehmer anschließend in einem Praxisteil alles Gehörte in und an einem Linienbus. Immer an unserer Seite: VAG-Personal, das uns fit machte für das sichere Fahren mit Bussen und Bahnen.

Über unser traditionelles Sommerfest hatte ich ja bereits im Infobrief zum zweiten Halbjahr berichtet. Es war wie immer ein Highlight in unserem gemeinsamen Polio-Jahr.

Vom 13. bis 17. Oktober begaben sich 11 Teilnehmer unserer Gruppe auf eine Kurzreise nach Tirol. Die Fahrt fand in Kooperation mit den Poliogruppen aus München, Augsburg und Nürnberg statt und so waren wir insgesamt 41 Personen. Ziel war das barrierefreie Hotel Bräuwirt in Kirchberg/Tirol und weil wir zum einen so viele Personen waren und wir zum anderen die Planungen und Reservierungen bereits Anfang des Jahres vorgenommen hatten, stand das gesamte Hotel ausschließlich unserer Gruppe zur Verfügung.
Kirchberg, die Gemeinde inmitten der Kitzbüheler Alpen, liegt 837 m.ü.A. „M.ü.A.“? Was soll das bedeuten, fragten wir uns. Ein kurzer Blick ins Smartphone – ah, das bedeutet Meter über Adria. Unsere Ausflüge führten uns bei traumhaften Wetter in die Wildschönau auf die Schönanger-Alm mit ihrer Schaukäserei, zu den Hochgebirgs-Stauseen in Kaprun, also in die faszinierende Welt der Hohen Tauern mit der Großglocknergruppe. Diese Tour war übrigens das absolute Highlight unserer Reise. Und wir fuhren noch zum größten See Tirols, dem Achensee. Diesen umrundeten wir gemütlich in einer zweistündigen Schifffahrt.

Zudem lernten wir auch Alois Praschberger kennen. Ein Motorradunfall  mit der Diagnose Querschnittlähmung zwang den damals Anfang 20-jährigen in den Rollstuhl. Nur vier Jahre später gründete er die Firma „Rolltechnik und Sport“ und widmete sich seitdem hauptsächlich der Entwicklung eigener Sportgeräte für Behinderte. Er investierte sehr viel Zeit und Energie in den Aufbau von Monoski-Kursen und der Sensibilisierung der Seilbahngesellschaften für den Behindertensport. Mit den in seiner Firma hergestellten Sportgeräten gewannen übrigens Sportler mit Handikap bisher schon über 200 Medaillen bei diversen Europacuprennen, Weltmeisterschaften und Paralympics. Es ist zu bewundern, wie Praschberger seine Behinderung nicht nur angenommen, sondern daraus noch so etwas überaus Positives entwickelt hat.
Das schöne Wetter blieb uns übrigens während der ganzen Reise treu, sodass wir bei unseren Ausflügen täglich den sprichwörtlichen „Goldenen Oktober“ genießen konnten.

Beim Novembertreffen, am 16.11.2019, hatten wir Christel Krumwiede vom Pflegestützpunkt Nürnberg bei uns zu Gast.
Thema: „Der Weg zur Pflegeeinstufung und Unterstützungsmöglichkeiten im Pflegealltag.“
Christel Krumwiede beantwortete alle unsere Fragen und nach soviel Informationen versuchten wir erst einmal das Gehörte zu verarbeiten. Wir bekamen aber diese Informationen dann glücklicherweise noch in Prospektform ausgehändigt.

Mit unserer traditionellen Adventsfeier am 7. Dezember beendeten wir unsere Treffen für das Jahr 2019.

Ausblick auf das Jahr 2020
Aber ich möchte mich heute nicht einfach verabschieden, ohne einenAusblick auf das Jahr 2020 zu geben. Die Termine unserer Treffen lassen sich, wie könnte es anders sein, unter „Termine“ oben im Menü finden.

Beim Treffen im April wird Dipl.-Psychologe Stefan Mlakar bei uns zu Gast sein. „Psychologie im höheren Alter“ wird das Thema sein. Es wird u.a. um Resilienz gehen, der psychischen Widerstandsfähigkeit. Das ist die Fähigkeit, die uns hilft Krisen, Stress oder schicksalhaftes Geschehen zu bewältigen. Wie immer bei uns wird der Nachmittag in Form eines Gesprächsreferats gestaltet, so dass wir alle wieder unsere Fragen stellen können. Selbstverständlich gilt auch wie immer, das dabei privat Gesprochenes den Raum nicht verlässt!

Für Mai planen wir eine Kooperationsveranstaltung mit der Regionalgruppe Nürnberg des Bundesverbandes Polio. Treffpunkt wird ausnahmsweise der Tagungsraum des Südklinikums sein, somit quasi ein „neutraler Boden“ für beide Gruppen. So fühlt sich hoffentlich keine Gruppe benachteiligt, weil die Veranstaltung nicht am angestammten Treffpunkt stattfinden wird. Tja, wir Polios sind diplomatische Wesen, gell?
Referentin wird Dr. Friederike Sernetz, Fachärztin für Anästhesie mit Schwerpunkt „Spezielle Schmerztherapie“, sein. Zitat von der Homepage des Klinikums Nürnberg.de „Grundlage der Behandlung ist die Information über Zusammenhänge, wie Schmerzen entstehen, dauerhaft bleiben oder immer stärker werden. Wir versuchen, Ihre Stärken zu fördern und Sie „stark gegen den Schmerz“ zu machen. Neben einzelnen schmerzlindernden Maßnahmen können hierzu auch physiotherapeutische, ergotherapeutische und psychotherapeutische Methoden gehören.“

Unser Sommerfest Ende Juni wird wie immer unser erstes Polio-Halbjahr in die Sommerpause entlassen. Weitere Aktivitäten, die ab September 2020 stattfinden werden, sind noch in der Planung; sämtliche detaillierten Infos werden selbstverständlich rechtzeitig an dieser Stelle sowie für unsere Teilnehmer auf dem Postweg bekanntgegeben.

Jetzt  wünsche ich aber erst einmal allen Lesern eine schöne Adventszeit, ruhige und friedliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr, der hoffentlich von einem einen optimistischen Blick in die Zukunft begleitet ist.

Herzliche Grüße
Angelika

Ein Gedanke zu “Jahresrückblick auf 2019 und ein kurzer Ausblick auf 2020

  1. Danke, auch wir, Hildegard und Karl-Heinz, wünschen Dir, Uwe und dem Rest der Fam. ein
    geruhsames Fest und alles Gute für 2020.
    Außerdem nochmal ein herzliches Dankeschön für Eure professionelleTätigkeit das ganze Jahr über.

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