Ausgebremst durch SARS-CoV-2

Hallo, liebe Freundin, lieber Freund der Polio-Gruppe Franken,

was für ein merkwürdiges Selbsthilfejahr! Im wahrsten Sinne des Wortes!
Als Gruppe, die sich mit den Spätfolgen der Kinderlähmung auseinandersetzt, leben wir ja eh schon seit Jahrzehnten gehandikapt. Das uns erneut ein Virus derart ausbremsen kann, damit habe ich zumindest in dieser Form nicht gerechnet.

Gegen jahreszeitlich bedingte Viren zu kämpfen gehört zu unserem Leben dazu. Zum Beispiel gehört die Influenza so zu unserem Winter, dass wir das Risiko uns daran anzustecken gar nicht mehr wirklich realisieren. Vor ein paar Jahren erkrankte ich einmal an der Influenza. Das war nicht lustig und ich möchte nicht noch einmal eine echte Grippe durchmachen. Auf der Seite des Bundesministeriums für Gesundheit steht wörtlich:

„Grippeviren sind weltweit verbreitet und können sich schnell verändern. In Deutschland kommt es in den Wintermonaten – meist nach dem Jahreswechsel – zu Grippewellen mit unterschiedlicher Ausbreitung und Schwere. Die Grippe wird durch Tröpfchen – etwa beim Niesen, Husten oder Sprechen – übertragen. Zudem kann man sich durch Händeschütteln und über Türgriffe oder andere Gegenstände anstecken. Das Risiko sich anzustecken, ist vor allem dort erhöht, wo sich viele Menschen aufhalten – beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln, Schulen oder Einkaufsstätten.“

Das kommt uns jetzt allen bekannt vor, gell? Es hört sich fast genauso an, wie die Meldungen über COVID-19. Musste sich 2019/2020 auch noch weltweit das neuartige Corona-Virus verbreiten? Gegen die Influenza gibt es zumindest einen Impfstoff, auch wenn dessen Stammzusammensetzung jedes Jahr an die aktuelle Situation angepasst werden muss, weil sich die im Umlauf befindlichen Viren stetig verändern.
An der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Corona-Virus wird gerade weltweit intensiv geforscht und gearbeitet. Einmal mehr in unserem Leben warten wir „Polios“ also auf einen schützenden Impfstoff. Und weil wir nicht wissen, wie jeder Einzelne von uns auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 reagiert – das Virus kann bei jedem Menschen andere Auswirkungen haben – sollten wir uns solange strikt an die „AHA-Regeln“ halten. A: Abstand halten (mind. 1,5m), H: Hygiene beachten (Hust- und Niesregeln, Händewaschen), A: Alltagsmasken tragen.

Leider hat die aktuelle Pandemie dieses Jahr auch massiv die Treffen unserer Selbsthilfegruppe beeinflusst. Bisher konnten wir uns erst ein einziges Mal persönlich sehen. Das liegt auch daran, dass wir schon allein vom Alter und unseren Vorerkrankungen her zur Risikogruppe gehören. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und so gehe ich davon aus, dass wir uns unter Einhaltung der oben beschriebenen AHA-Regeln vielleicht ab November wieder in unseren angestammten Räumen treffen können.

Bis dahin sollten wir die letzten schönen Spätsommertage genießen. Haltet euch nach Möglichkeit bitte von sämtlichen Krankheiten fern und bleibt unserer Selbsthilfegruppe treu.

Eure Angelika

2 Gedanken zu “Ausgebremst durch SARS-CoV-2

  1. Hallo Angelika,

    schön, was Du wieder zu Papier brachtest.
    Auch wir, die Münchner Regionalgruppe haben uns nur 2 Mal in diesem Jahr getroffen. Das erste Mal Anfang des Jahres und das zweite Mal im August. Das war schon merkwürdig. Im August durften wir nur mit Sondergenehmigung in den Hörsaal der München Klinik Bogenhausen und – natürlich – mit Maske, Händewaschen, Händedesinfektion. Alles gut überstanden.
    Habe mich gefreut, die Teilnehmer gesund und munter wieder zu sehen, dennoch war es schon ein wenig riskant. Das wars dann 2020.
    Aber wie Du ja weißt wir sind Resilienz geschult, d.h.Resilienz ist eine Fähigkeit, die hilft, mit Krisen besser umzugehen. Das Gute daran: Man kann sie erlernen.
    Den Lernprozess haben wir schon längst hinter uns.

    Machts gut in Nürnberg
    und liebe Grüße aus München
    Hannelore Penzkofer

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